Projekt „Geschichte erlaufen“: DM Marathon 1966 und 1976

Gleich zweimal hat es in Krefeld die Deutschen Meisterschaften im Marathonlauf gegeben: 1966 und 1976 richtete der Krefelder Turn- und Sport-Verein (KTSV) Preussen jeweils die „Deutschen“ über 42,195 Kilometer aus. Beide Wettkämpfe waren grundverschieden – und doch hatten sie am Ende eins gemeinsam: Ein Sportler aus Krefeld nutzte den Heimvorteil und lief als erster über die Ziellinie. 1966 siegte Karl-Heinz Sievers, der für den Ausrichter startete. 1976 hieß der Sieger dann Paul Angenvoorth von Bayer Uerdingen. Während 1966 Frauen noch nicht mitlaufen durften, war dies zehn Jahre später anders: Erstmals gingen Frauen und Männer gemeinsam an den Start. Auch hier gab es einen Krefelder Erfolg. Manuela Preuss, Verlobte und spätere Ehefrau von Paul Angenvoorth, wurde Zweite.

Seidenraupen-Präsi Manuel Kölker grub sich Anfang 2021 ins Archiv ein und sprach mit zahlreichen Zeitzeugen, darunter auch mit Teilnehmern und Siegern. Daraus entstanden zwei lange Berichte, die in zahlreichen Publikationen erschienen sind. Auch auf unserer Website sind beide zu finden:

Sehr interessant sind auch die Fotos von beiden Events.

Kölker erkannte, dass beide Läufe arg in Vergessenheit geraten sind – okay, nach 45 bzw. 55 Jahren durchaus verständlich. Aber wenn etwas in Vergessenheit gerät, so muss es aus dieser zurückgeholt werden. Und so wurde das Projekt „Geschichte erlaufen“ geboren, das nun mehr auf drei Säulen steht:

  1. Die Infostelen
    Zwei Infostelen werden in Kürze an die beiden Läufe erinnern.
    Eine kleine wird im Eingangsbereich der Grotenburg-Kampfbahn am Parkplatz Berliner Straße aufgestellt, sobald dort die Sanierung beendet ist. An dieser Stele starteten die Teilnehmer 1976.
    Eine weitaus größere wird gegenüber der Hockey-Anlage des Crefelder HTC auf der Hüttenallee ihren Platz finden. Hier wurde 1966 gestartet. Zudem befand sich hier die 5 Kilometer-Marke der DM 1976 (und, da es sich um eine Wendepunktstrecke handelte, auch die 37 Kilometer-Marke, wenn es denn so etwas gäbe).
  2. Die Stromkästen
    Entlang der beiden Strecken werden wir, wenn es wieder etwas wärmer wird, Stromkästen mit Fotos aus beiden Rennen bekleben. Wir benötigen dafür jedoch konstant warme Temperaturen, damit der Kleber auch hält – daher wird es erst im kommenden Frühjahr etwas werden.
  3. Streckenmarkierung
    Noch eine Vision: Wir würden gerne beide Strecken mit kleinen Schilder markieren. Mal sehen, was da kommt.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass wir zur Realisierung des Projekts einen „Heimat-Scheck“ der NRW-Landesregierung erhalten haben. Wir sagen DANKE!!! Trotzdem konnten die Kosten nicht ganz damit gedeckt werden. Wer die Aktion cool findet und unterstützen möchten, kann gerne spenden – und zwar auf unser Konto DE98 3205 0000 0002 6082 63 bei der Sparkasse Krefeld (BIC: SPKRDE33XXX).