Kölker, Manuel

Da ist das Ding: Die Medaille vom Boston Marathon.
Da ist das Ding: Die Medaille vom Boston Marathon.

Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden.
Jesaja 40,30-31

Geburtsdatum: 11.03.1979
Nationalität: zu 15/16 deutsch, 1/16 niederländisch
Familienstand: glücklich und zufrieden verheiratet mit Seidenräupchen Eva und stolzer Vater von Lou und Julius
Gewicht: Konstant um die 85kg – und damit definitiv zu schwer und keine klassische Läuferfigur
Hobbys, neben dem Laufen: Fußball und Sport im Allgemeinen, Wochenendtrips, Musik

Persönliche Bestzeiten:

5 KM: 18.03 min (e.on-Firmenlauf Essen, 2023)
10 KM: 36:23 min (Halloween-Run Duisburg, 2011)
Forstwald-Silvesterlauf (8100m): 30.59 min (2016)
15 KM: 57:52 (Duisburg WLS, 2017)
21.1. KM: 1.20:28 (Duisburg WLS, 2017)
42.195 KM: 2.54.19 (Boston 2015, holy shit – war das geil)

Laufhistorie

Marathon
2001: Köln (3:51 h)
2002: Hamburg (4:15 h; als White Rabbit), New York City (3:54 h)
2008: Würzburg (3:49 h), New York City (3:59 h)
2010: Rom (3:37 h), Berlin (3:31 h)
2011: Ddorf (3:29:26 h), Interlaken „Jungfrau-Marathon“ (4:36 h), Köln (3:29:08 h)
2012: Hamburg (3:18:02 h)
2013: Wien (3:10:06 h), Ddorf (3:29:35 h; als Black Rabbit), Zeeland (3:36:15 h)
2014: Barcelona (2:58:55 h)
2015: Boston (2:54:19 h), Wupperberge-Marathon (5:03 h), Istanbul (2:58:40 h)
2016: Zugspitz-Marathon (47km, 9:33:54 h), Köln-Marathon (2:58:14 h)
2017: Saaletal-Marathon (3:15:39 h; auf und nieder), Essen-Marathon (3:39:44 h; verletzt)
2018: Rotterdam (3:09:23 h; verletzt)
2019: Antwerpen (2:58:37 h), Berlin (3:08:23)
2021: Berlin (3:13:13 h)
2022: Gent (3:16:54 h)
2023: Berlin (2:57:53 h)

Mehr
2012: Transalpine-Run (320km, Total-Time: 55.30.20h / Einzeletappen: 6:58.37 (50km), 6:31.33 (34,8km), 8:34.31 (46,5km), 7:48.20 (43,3km), 6:57.22 (32,8km), 6:26.53 (38,5km), 7:26.23 (42km), 4:46.39 (33,4km)
2013: 4 Trails (161,7km, Total Time: 33.41.46 / Einzeletappen: 7:36.40 (36,3km), 9:38.14 (45,3km), 6:31.14 (31,1km), 9:55.37 (49km); Röntgenlauf Remscheid (63,3km, 6:24.48h).
2014: ICAN Valencia (Triathlon Langdistanz): 12:44:01h (1:30:30h/6:00:01h/5:01h – mieser Krampf im Arsch 😉 )
2018: Krefelder Kulturlauf (50km; 4:41:35 h), Rennsteig-Lauf (75km): 9:16:55 h
2019: Eco-Trail Oslo (80 KM; 10:54), Röntgenlauf (63,3 km; 6:43:52 h)
2022: Gent Zugspitz Ultratrail (108 KM, 26:40:30 h)
2023: Ironman Hamburg (12:28:10 h, 1:41:04 h / 5:40:28 h /4:46:04 h)

Erfolge:
2008: Sieg beim Trierer Firmenlauf 2008 (10k)
2011: Sieg beim Krefelder Firmenlauf 2011 (5k)
2013: Sieg beim Charity Run-Firmenlauf (Stadtwald Kr, 5k, 18:29min), Sieg beim Kempener Altstadtlauf, B-Lauf (10k, 38:47min), Zweiter beim Schwafheimer Halbmarathon (21,1k, 1:24:25h)
2017: Sieg beim Preussen-Sportplatz-Cross (7,3k, 29:44min); Sieg der M35 beim 15km-Lauf der Duisburger Winterlauf-Serie (15k, 57:52min); Sieg der M35 beim Neanderthal-Lauf (14,065k, 56:07min); Sieg der M35 bei der Duisburger Winterlauf-Serie (insgesamt 46,1k, 2:56:05h)
2019: Zweiter beim Charity Run (10 km)
2021: Krefelder Lauf-Cup-Gewinner, Sieger beim Krefelder Kulturlauf (25 KM)
2023: Zweiter beim Tiergartenlauf Velen (5KM), Sieg bei „Ben Run 4 kids“

Kommende Events: Marathon pour tous in Paris (10. August), Transalpine Run (5.-13. September) und Chicago Marathon (13. Oktober)

Über mich

Grüß Gott. Zusammen mit Hendrik Hahn bin ich einer der Gründungsväter der Seidenraupen Krefeld – und der Hauptautor dieser Seiten. Dabei war ich eigentlich nicht von Haus aus Läufer, sondern komme eigentlich aus dem Fußball. Die Kreisliga war meine sportliche Heimat, hier fühlte ich mich wohl und schaffte es, sogar recht erfolgreich als Spieler-Trainer zu agieren.
Untypisch für einen Kreisliga-Kicker lief ich gerne. Und aus einer Wette heraus lief ich schließlich 2001 meinen ersten Marathon, und zwar in Köln. Das Ziel, unter vier Stunden zu bleiben, wurde mit 3.51h locker erreicht. Es folgte noch ein Marathon in Hamburg (2002, 4:15h, als Begleitung eines Freunds) und New York (2002, 3.54h), dann war erst einmal Pause. Alle drei Marathons lief ich ohne bzw. mit wenig ernsthafter Vorbereitung und profitierte von meiner Fußball-bedingten Kondition und vom bloßen Willen, es zu schaffen.

Danach kam es zu einer längeren Pause, zumindest was den Marathon angeht. Erst 2008 folgte der nächste, und der auch mehr durch Zufall, denn eigentlich wollte ich in Würzburg nur über die Halbmarathon-Distanz laufen. Da ich mich aber nach 21,1km noch so gut fühlte, lief ich durch und kam nach 3.49h ins Ziel.
Ebenfalls durch Zufall folgte der nächste: Beim Urlaub in New York bot sich plötzlich die Chance, an den Start zu gehen (natürlich ohne Training) – gesagt, getan: 3.59h, inkl. Schmerzen 😉

Warum nicht auch mal trainieren?

Und dann kam wohl irgendwann der Knackpunkt: Was, wenn ich einfach mal trainieren würde? Wäre da vielleicht etwas mehr drin? Und siehe da, mit ein wenig Training verbesserten sich meine Zeiten deutlich, ein erster Anfang war der nicht eingeplante Sieg beim Trierer Firmenlauf.
Ja, Trier! Es hatte mich mittlerweile vom Rhein an die Mosel verschlagen, wo ich mich langsam, aber sicher zum ambitionierten Läufer entwickelte. Zum einen war da das Projekt „Der TV bewegt“, zum anderen ging es mit meinem Kollegen, Ala Follmann, nun häufig zum Lauftraining ins Moselstadion. Die Mosel, der Petrisberg und der Weißhauswald boten sich zu weiteren schönen Läufen an. Zusammen mit Rainer Neubert, der ebenfalls das Laufen für sich entdeckte, baute ich schließlich das Lauf-Portal der Tageszeitung „Trierischer Volksfreund“ auf.

Damit einhergehend verbesserten sich die Ergebnisse weiter. Der erste Marathon, auf den ich mich akribisch vorbereitete, war der Rom-Marathon im März 2010. Das Ziel, unter 3.30h zu bleiben, verfehlte ich aber deutlich: Krämpfe auf den letzten Kilometern machten das Vorhaben zunichte, am Ende waren es sieben Minuten, die ich über dem Soll war. Aus heutiger Sicht kann ich darüber fast lächeln – was habe ich mich an dieser Marke abgemüht.
Der nächste Versuch folgte in Berlin im September 2010. Bei strömenden Regen lief ich bei 3.29h am Adlon vorbei, das Ziel im Brandenburger Tor wähnend. Ich sollte mich irren, denn der Zielstrich kam und kam nicht. Erst 200/300m weiter war das Ziel, noch nie habe ich weniger Lust beim Laufen verspürt, als auf diesen letzten, verfluchten Metern. Das bittere Ergebnis: 3:31h. Ich hätte kotzen können!
Aufgeben? Pustekuchen! Weiter machen, noch härter arbeiten. Und endlich, beim Marathon in Ddorf sollte es dann klappen: ich knackte erstmals die Marke und kam bei 3.29.26 ins Ziel, wenn auch in der verhassten Stadt.

Trailluft geschnuppert

Für den Herbst hatte ich mir dann den Jungfrau-Marathon vorgenommen, bei dem natürlich keine Bestzeit zu erwarten war, da es hier zusätzlich 1829 Meter nach oben geht. Mit der Zeit von 4.36h war ich aber trotzdem durchaus zufrieden. Es sollte der Beginn einer bis heute andauernden Liebe sein: Raus in die Natur, rauf auf die Berge. Ich lernte das Trailrunning lieben.

Und dann lernte ich Hendrik Henne Hahn kennen. Er hatte einen Zeitungsartikel über mich gelesen und stand vor seinem ersten Marathon in Köln, wofür er ein paar Tipps benötigte. Schnell merkten wir, dass wir uns gut verstehen und ebenso so schnell entschloss ich mich, ihn in Köln zu begleiten, zwei Wochen nach dem Jungfrau-Maraton und einem dazwischen liegenden Mallorca-Vollgas-Urlaub. Und siehe da, wieder lief ich 3.29h, diesmal sogar 3.29.08h. Beim Hamburg-Marathon im April 2012 liefen wir erneut zusammen und schraubten an unserer Bestzeit, für mich stand am Ende 3.18.02h auf der Uhr.

Transalpine-Run: Yessss!

Das wohl größte Abenteuer sollte dann im Herbst folgen, Henne und ich hatten uns für den Transalpine-Run angemeldet: acht Tage, 320 Kilometer, 15.000 Höhenmeter. Logisch, Zeiten standen hier weniger im Vordergrund, es galt einfach, das Ziel in Sexten zu erreichen, was auch nach insgesamt 55 Stunden und 30 Minuten klappte. Allein auf diesen acht Etappen ging es vier Mal über die Marathon-Distanz. War das geil!

Die nächsten Bestzeiten purzelten dann im Winter 2013 bei der Winterlauf-Serie in Duisburg. Erstmals unter einer Stunde über die 15k-Distanz, erstmals 1.25h über die 21.1k. Die gute Form bestätigte sich in Wien, wo die Bestzeit nochmals um einige Minuten nach oben geschraubt wurde: 3.10.06h.

Es folgte ein sehr einsamer 4Trails, mein Begleiter Henne fiel verletzungsbedingt leider aus, und im Herbst 2013 dann der Zeeland-Marathon, auf den ich mich sehr gefreut hatte. Knapp zwölf Kilometer am Strand, nur ein kurzes Stück auf Asphalt, ansonsten Dünen und Natur pur. Klar, dass dabei keine Bestzeit herausspringen würde, mit 3.36.15h konnte ich also sehr zufrieden sein, vor allem, weil man sagt, dass man rund 20/25 Minuten auf seine Bestzeit drauf rechnen müsse. Passt doch! Wenig später folgte dann der anspruchsvolle Röntgenlauf über 63 Kilometer und 1000 Höhenmeter – mein erster Ultra! Kein Zuckerschlecken, aber schon eine Erfahrung, solch eine Strecke mal am Stück zu laufen.

Die 3h-Schallmauer fällt – und dann kam Boston

Die 3h-Schallmauer konnte ich dann auch endlich durchbrechen, auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte. Auf Barcelonas Straßen legte ich mit 2:58:55 eine neue PB hin, die durch den recht schwierigen Verlauf (viele Anstiege) noch schöner daher kam.
Das absolute Highligt war schließlich der Boston-Marathon 2015. Durch den Umstand, das gerade gekaufte Haus kernsaniert und damit recht wenig trainiert zu haben, bin ich recht locker an das Unterfangen herangegangen.
Ich hatte aber so unglaublich viel Lust auf diese Kiste, dass ich wie entfesselt loslief – und auch nicht mehr aufhörte. Die Uhr zeigte zwar dauernd, dass ich zu schnell war, aber der Körper wollte es so. 2:54:19h dürfte wohl auf Lange Sicht unerreichbar bleiben.

Fortan waren meine Ziele, die 3h-Marke zu knacken. Und das gelang mir sowohl 2015 in Istanbul (2:58:40h), als auch 2016 in Köln (2:58:14h). Dazwischen lagen mit dem Wupperberge- und dem Zugspitz-Marathon zwei Läufe im Gebirge – auch das muss immer mal wieder so sein.

In 2017 sollte ich die 3h zweimal verpassen. Dass sie beim Saaletal-Marathon kein Thema, war klar. Die Strecke ist bergig und weist 500 Höhenmeter auf. Die Zeit von 3.15.39 h ist dennoch indiskutabel, denn ein Einbruch auf Hälfte zwei vermasselte nicht nur eine bessere Zeit, sondern auch den lange gehaltenen Podiumsplatz. So wurde ich nur Vierter. Ein Waterloo gab es dann im Herbst beim Essen-Marathon. Eine Woche zuvor wurde Lou geboren, weswegen ich den Köln-Marathon abgesagt hatte. Für Essen eine Woche später war ich also noch fit, doch eine Magenverstimmung und zwei Verletzungen vermiesten das Vorhaben ab KM 20. Ich schleppte mich noch ins Ziel, was kein Vergnügen war, aber immerhin so etwas wie Steher-Qualitäten bewies. Die Zeit (3.39.44 h) war dann eigentlich nur noch Nebensache…

In 2018 sollte es dann endlich wieder etwas mit einer Sub-3h werden. Doch eine hartnäckige Wadenverletzung samt Muskelfaserriss in der Vorbereitung machte mir einen Strich durch die Rechnung. Lange konnte ich in Rotterdam an den Pacemakern bleiben, ab KM30 musste ich sie aber ziehen lassen. Am Ende stand 3:09 auf der Uhr, auch okay.
Es folgten mit dem Krefelder Kulurlauf (50km) und dem Rennsteiglauf (75km) noch zwei lange Bretter, ehe es Sommer wurde. Leider wurden dann meine beiden Herbstevents von Veranstalterseite abgesagt, so dass das Läuferjahr ruhig zu Ende ging.

In 2019 wartete mit Antwerpen-Marathon eine große Unbekannte auf mich, denn mit der Strecke hatte ich mich nicht groß auseinander gesetzte. Egal, 42,195 Kilometer auf der Straße sind überall recht gleich, dachte ich mir. Zu Ehren von Oli Thelen, der seit 17 Jahren in der belgischen Hafenmetropole lebt, pflügte ich durch die menschenleeren Gassen und war nach 2:58:37 h im Ziel. Drittbeste Zeit ever und zum fünften Mal unter der Sub 3. Toll, dafür dass das Training zuletzt doch arg gelitten hatte…es folgte der Trip nach Oslo zum Eco-Trail. Erstmals 80 Kilometer, und das gefühlt ohne Training. Ja, das tat weh. Spätestens ab KM 60 waren die Akkus leer und es ging nicht mehr viel. Dumm, dass da dann noch ein paar zu laufen waren. Im September ging es noch nach Berlin (3:08; Merke: Fünf Wochen Vorbereitung sind zu wenig) und nach Remscheid zum Röntgenlauf.

Und dann kam Corona. Nichts ging mehr, Wettkämpfe wurden verschoben und man fand sich auf virtuellen Wettkämpfen ein. Was ein Bullshit. Der Weg  zurück ist gleichsam schwer. Plötzlich ist das Gefühl weg, wie schnell man eigentlich laufen kann, wenn da auch Menschen auf und neben der Strecke sind. Und damit auch die Motivation. Entsprechend schleppend verläuft daher auch das „Comeback“. In Berlin strebe ich 2021 eine Sub3 an, breche aber kurz nach KM25 deutlich ein und trabe nur noch zurück. Ähnliches dann im Frühjahr 2022, als mich vier Wochen vor dem Start in Gent dann auch „endlich“ das Virus packt. Trotz keiner Symptome fehlen jetzt natürlich Trainingskilometer und die Gewissheit, wirklich gesund zu sein. Auf einem seltsamen Kurs halte ich lange ohne Probleme gut mit, um dann von jetzt auf gleich keine Power mehr zu haben und auch hier die letzten 15 Kilometer zurückzutraben. Der Zugspitz-Ultratrail stellt dann im Sommer eine ganz andere Herausforderung da. Über 26 Stunden bin ich unterwegs, denke zwischendurch ernsthaft über ein DNF nach, quäle mich dann aber durch und bin später glücklich im Ziel. Allerdings zeigt mir mein Körper dann deutlich, dass es genug war. Erst im späten Herbst sind die Akkus wieder voll, so dass es auf einigen kürzeren Distanzen wieder gute Ergebnisse gibt.

4 Kommentare

  1. Servus Manuel, danke für deinen GB-Eintrag, wir sehen uns ganz sicher beim 4-Trails. Einfach mal winken wenn mich siehst *g*.
    Grüße Steffen

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