Gewöhnlich setzen Höhenmeter einige Stunden Fahrzeit voraus – zumindest wenn man am linken Niederrhein wohnt. Oder man wählt einen der heftigsten Trailruns, die es in unseren Breiten gibt: Den Platinman in Winterscheid Nahe Hennef. Dieser Herausforderung stellen sich am Sonntag drei Seidenraupen und zwei Läufer der „Only for Michelle“-Kombo. Neben Arthur und Denis sind Tanja Gebhard, John Hampson und Manuel Kölker am Start. Denis, John und Manu kennen das Event aus ihrer Teilnahme im Jahre 2019. Sie wissen, warum sie wiederkommen.
Es wird nämlich ein Zuckerschlecken der ganz besonderen Sorte: 27 Kilometer und satte 1000 Höhenmeter sind zu bewältigen. Die Macher vom Triteam Hennef verlassen sich auf ihre Strecke der vergangenen zwei Jahren. Und damit die 1000 HM auch erreicht werden, geht es elf Mal bergauf (und zehnmal auch wieder hinunter). Mal 500 Meter eben laufen? Kannste vergessen. Genauso wie auch ein vermeintliches Finish in Winterscheid nach der Kletterpartie über die Mühlengasse. Denn zur Strecke gehört seit zwei Jahren eben noch eine fünf Kilometer lange Schleife ins Bröltal, aus diesem hinaus und erst dann ins Ziel. Als das Quintett diese Änderung zur Strecke aus 2019 vor einigen Tagen entdeckte, war ein erschöpftes Stöhnen von Inrath bis nach Uerdingen zu hören.
Denn auch davor ist die Strecke nicht ohne. Highlight dabei mit Sicherheit der Aufstieg auf den Stachelberg. Der ist so steil, laut Alltrails zeitweise 59 % Anstieg (von 75 auf 194 Meter in weniger als 500 Meter), dass es per Drahtseil nach oben geht…und wenig später natürlich auch wieder brachial hinunter. Zwischen Kilometer 18 und 19 liegen eben nicht nur 1000 Meter, sondern auch ein extremes Gefälle von zum Teil -30 Prozent. Alltrails vermerkt an diesem Streckenabschnitt ein Kreuz. Mal sehen, wer hier zu Tode stürzt. Bleibt demnach eigentlich nur zu hoffen, dass alle überleben und diesmal keine brandneuen Salmon-Trailschuhe samt New York-Marathon-Championchip vergessen werden.
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