Ist das bitter: Beim Hamburg-Marathon haben sowohl Florian Borst zur Sub3 (Finish bei 3:00:06 h), als auch Lisa Femers zur Sub4 (4:00:09 h) nur Sekunden gefehlt. Natürlich überwog, wie auch bei Daniela Neumeyer (5:16:43 h), die Freude über das Finish im hohen Norden, ärgerlich ist dieser gefühlte Wimpernschlag aber schon (man erinnere sich an Akis zehn Sekunden über der Sub4-Marke in Köln). Während das Trio also an der Waterkant kämpfte, war mit Thomas Schrörs-Runo eine weitere Seidenraupe schwer aktiv – und zwar beim Mammutmarsch durchs Ruhrgebiet. Und Nici Hölters rockte den Wiener Halbmarathon.

Mit viel Power in den Beinen war Florian nach Hamburg gereist, um hier erstmals die Drei Stunden-Marke zu durchbrechen, Kurs 2:55h. Alles in der Vorbereitung deutete darauf hin, dass dieses Unterfangen auch locker gelingen sollte. Doch schon am Samstag war der Magen flau, die Nacht mit nur zwei Stunden Schlaf dann extrem kurz. „Ab Kilometer 30 hat der Magen dann endgültig rebelliert. Ich konnte nicht mehr zulegen und habe mich dann irgendwie nur noch ins Ziel geschleppt. Ich hatte nicht im Blick, dass ich überhaupt noch unter drei Stunden kommen konnte, schlechtes Zeitmanagement also. Dennoch bin ich sehr zufrieden. Das war ein harter, aber schöner Lauf“, so seine Bilanz. Trotz der Umstände konnte er sehr konstant am Sub3-Plan festhalten: Der Halbmarathon war bei 1:29:16 h bei 5KM-Splits zwischen 4:12 und 4:16 min/km erreicht, danach folgten Splits mit 4:16-4:20 min/km. Hier blieben die sechs Sekunden also liegen. Mit seiner neuen Bestzeit wurde er 391. (Gesamt), 364. Mann und in der M35 76.

Ähnlich knapp scheiterte Lisa, für die es vor allem hinter heraus eine harte Nuss war. Bis zur Halbmarathon-Marke lag sie mit einer Pace von rund 5:30 min/km voll im Soll, bei 1:55:19 h stoppte hier die Uhr. Doch schon kurz vorher wurde ihr klar, dass das Ziel, unter 3:50 h zu bleiben, nicht erreicht werden konnte. „Bei KM 17 habe ich mich von dem Vorhaben verabschiedet. Viel zu warm in der Sonne für meinen Geschmack und irgendwie hat mich die Kraft in den Beinen verlassen. Hatte noch gehofft unter 4:00:00 ins Ziel zu kommen, aber im Endeffekt bin ich froh, gefinisht zu haben. Eine schöne Strecke, aber definitiv ein harter Lauf für mich.“ Immerhin: Nach ihrer 3:58:21 h beim Vivawest Marathon 2017 ist dies die zweitschnellste Seidenraupen-Marathonzeit ever. In Hamburg erreichte sie damit Platz 3443, bei den Frauen 511 und in der M30 97.

Arg zu knabbern hatte auch Dani, die leider an ihrem Ziel „zwischen 4:30 bis 4:45 h“ mit Spaß 😂 vorbeilief. Bis zur HM-Marke sah dies mit 2:22:45 h auch noch gut aus, dann verließen sie aber die Kräfte. Aus der anfänglichen Pace zwischen 6:33-7:02 min/km wurde bald eine 7:43 und dann einige im Achter-Bereich. „Irgendwo zwischen 15 und 21 wusste ich schon, dass es nicht läuft. Als das laufen noch zäher wurde, habe ich ab KM 35 immer mal Gehpausen genommen. Da, wo coole Musik, ein Buckel abwärts oder Wind von hinten kam, konnte ich immer wieder schön locker laufen und hatte Spaß dabei.“ Mit ihrem Ergebnis wurde sie 6326. (Gesamt), 1420. Frau und in der M50 157.

Thomas war nach seinem Mammutmarsch, vorbei an Kohle und Stahl und über 55 Kilometer, voll zufrieden. „Deutlich unter 10 Stunden. Die ersten 40 Kilometer liefen super, aber so ab dem letzten Verpflegungspunkt bei Km 46 wurde es hart. Dafür war ich bei km 36 noch oben auf den Tetraeder in Bottrop, der eigentlich gar nicht zur offiziellen Strecke gehörte. Aber wenn man schon mal da ist 🤣. Nun bin ich völlig platt, aber zufrieden.“

Und Nici rannte in Wien für das Team Bunert / Adidas wieder verdammt schnelle 21,1 Kilometer, nach 1:50:22 h stoppte die Uhr. Nach ihrer Bestzeit in Berlin (1:47:31 h) hatte sie sich einen leichten, lockeren Lauf durch die österreische Hauptstadt vorgenommen, gab dann aber doch noch etwas Gas. Zumindest bis zum zehnten Kilometer, der nach 50:26 min erreicht wurde. Am Ende stockte ein wenig der Motor, aber egal. Sie landete schließlich auf Gesamtrang 2459, bei den Frauen auf Platz 421 und 102 in der W30.