Auf Abwegen!


Wenn man zu Weihnachten von seiner Liebsten einen Gutschein für eine Stunde Personal-Training geschenkt bekommt, deutet das leicht auf körperliche Defizite und allgemeine Unzufriedenheit über die Fitness des Partners hin. Jetzt dürften sich viele wundern, was denn genau Eva an meinem Körper auszusetzen hat. Ich wiege ja schließlich keine 120 Kilo, trage keinen allzu großen Wömps vor mich her und schaffe auch in der Off-Season spielerisch etliche Kilometer.

Irgendetwas muss sie aber doch bewogen haben, mir die Stunde bei Sarah Kopp (http://sarahkopp-fitness.de/wp/) zu schenken. Einige mögen Sarah kennen, sie leitet unter anderem die FACT (Functional Athletic Circuit Training)-Kurse donnerstags und sonntags in der Waldorfschule bzw. beim CHTC. Die gebürtige Viersenerin stammt eigentlich aus der Leichtathletik, ist aber auch in Sachen Fitness gut aufgestellt. Dreimal wurde sie NRW-Landesmeisterin, einmal holte sie sich die deutsche Vizemeisterschaft in der Frauen-Fitness-Figurklasse. Sie ist lizenzierte Personal Fitness Trainerin, hat sich zur Athletik-Trainerin fortgebildet und ist lizenziert für das Personal Functional Training, EMS und für das Myo Faszial Training. Seit 15 Jahren arbeitet sie in Fitnessstudios und seit zehn Jahren als Personal-Traininerin. 2011 machte sie sich selbstständig, im Oktober eröffnete sie ihr eigenes Personal Training Studio am Luisenplatz 3-7. Kurz um: Sarah versteht etwas von ihrem Geschäft.

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Powerfrau Sarah in ihrem Element.

Gerade deswegen wäre ich wohl lieber 50 Kilometer durch irgendeinen Wald gelaufen, als mich von ihr foltern zu lassen. Vor einigen Wochen war ich schon einmal beim FACT-Zirkel, was mich nach der Hälfte schon hat Sternchen sehen lassen. Das (und wahrscheinlich noch mehr) nun eine ganze Stunde, alleine, ohne Möglichkeiten hier und da zu cheaten? Schluchzzz, womit habe ich das verdient???

Bloß keine Blöße geben!

Sarah empfing mich nun also in ihrem schicken Studio nahe der Friedenskirche. Da ich zwei Tage später noch einen Wettkampf vor der Brust haben sollte, bat ich sie, mich nicht ganz so hart ranzunehmen. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob mein Einwand etwas an der Intensität des Trainings änderte – mir kam es eher nicht so vor 😉 denn einige der Übungen brachten mich durchaus an meine Grenzen. Was vielleicht aber auch daran lag, dass ich a) mir natürlich keine Blöße geben wollte und b) ein Schummeln nicht möglich war. Als Vorab-Fazit: Es hat Spaß gemacht, die Stunde ging rasend schnell vorbei und den Wettkampf konnte ich ohne Probleme meistern. Also alles tippitoppi!

Steif wie ein Brett

Das Training begann mit einigen Aufwärmübungen, die vor allem darauf fußten, mich im Hüft-, Schulter- und Brustbereich lockerer zu machen. Für mich als Läufer eine häufig vernachlässigte Zone meines Körpers, ich würde mich locker in die Klasse „Steif wie ein Brett“ einordnen. Es folgten verschiedene Unterarmstütz-Übungen im Wechsel mit Liegestütz sowie ekelhafte Bauchmuskeleinheiten samt Medizinball. Uff, ganz schön harter Tobak! Fast spielerisch waren für mich dagegen die Ausfallschritte mit einem 8kg-schweren-Kettlebell am ausgestreckten Arm, und auch die Übungen an der TRX-Schlinge fielen mir nicht ganz so schwer. Hier und da griff Sarah ein, wenn mein Körper zu sehr an Gradlinigkeit verlor und sich eine Fehlstellung anbahnte. Auffällig war, dass ich bei einigen Übungen eine schwache und eine gute Seite hatte.

Kraft, Koordination und Konzentration

Bei den meisten Aufgaben ging es nicht ausschließlich um Kraft, häufig war auch Koordination und Konzentration gefragt, so zum Beispiel bei der einbeinigen, erweiterten Kniebeuge („Pistol-Squat am TRX in Kombination mit Lunges“ heißt das im Fachjargon und sieht in etwa so aus: www.youtube.com/watch?v=tH16XjnSTBc; zumindest sollte es so aussehen, ich hatte damit so meine leichten Probleme und möchte nicht wissen, wie affig ich dabei gewirkt habe).

Der Schweiß floss…

Und so folgte Übung auf Übung und der Schweiß floss. Lediglich der Klang der Kirchenglocke zeigte mir die Zeit an, die rote LED-Uhr an der Wand hatte ich schon im Vorfeld bewusst aus meinem Sichtbereich ausgeschlossen, um nicht die Minuten herunterzählen zu können. So oder so, die Stunde ging sehr schnell vorbei, dennoch ahnte ich irgendwie, dass mich am Ende noch einmal der Hammer treffen würde. Ich sollte Recht behalten. Vier Minuten Tabata aus den vorherigen Übungen standen noch auf dem Programm. Bedeutet: Vier Minuten noch einmal alles geben, ohne dabei eine wirkliche Pause zu haben. Auch wenn ich keine Pulsuhr trug, merkte ich, wie mir das Herz fast aus der Brust zu springen drohte. Auf der anderen Seit fiel mir auch ein Stein von eben jenem Herzen: Geschafft!

Danke & Danke

Wie gesagt: Ich hatte Spaß satt, Sarah hat es irgendwie geschafft, mich motivierend durch die Stunde zu bekommen, obwohl es zeitweise echt hart war. Daher: Danke Sarah für die tollen 60 Minuten und Danke Eva für das coole Geschenk!

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