Zwei Seidenraupen in Berlin im Finish


Ein zufriedenes Grinsen auf der einen Seite, ein frustriertes Kopfschütteln auf der anderen: Der Berlin Marathon 2022 samt Weltrekord von Eliud Kipchoge ist Geschichte, und zwei Seidenraupen waren aktiv mit dabei: Kathi Schulze Dickhoff und Florian Borst.

Für Kathi war es das erste Mal, dass sie über die 42,195 Kilometer ging, entsprechend nervös war sie vor dem Startschuss. Was aber rein gar nicht nötig war, da das Training im Vorfeld unter der Leitung von Seidenraupen-Headcoach Thomas Schroers-Runo bestens verlief. Einzig die kleine Erkältung in der Raceweek ließ sie ein wenig grübeln, wie die Form wohl sein mag. Dann aber ging es bei bestem Laufwetter, (kühl, trocken, kein Wind) los. Die erste Kilometer wurden in etwas mehr als sieben Minuten pro Kilometer gelaufen, erst nach 15 Kilometern schaltete sie etwas zurück, um die Halbmarathon-Marke bei 2:30:40 h zu erreichen.

Danach wurde es allerdings merklich zäher, was die folgenden 5KM-Splits zeigen: 7:52 min/km, 7:40 und 8:07. „Die Beine wurden immer schwerer. Also habe ich das Massage-Angebot bei KM36 dankend angenommen“, berichtete sie. Gestärkt, nun mit dem Fokus auf das Finish, ging es weiter. Nach 5:21:30 h war die Mission beendet, und es konnte Geburtstag gefeiert werden. „Fraglich, ob ich das noch einmal mache. Das hat schon ganz schön wehgetan“, sprudelte es später glücklich aus ihr heraus. In der W40 bedeutet ihre Zeit Platz 1628, im Gesamt-Ranking wurde sie 9600. unter den 38.000 Startern.

Florian fehlt der Punsh

Recht niederschmetternd war dagegen das Fazit von Florian Borst, der mit mächtig Rückenwind aus dem Training in Berlin endlich unter die Sub3 kommen wollte. Diese hatte er im Frühjahr in Hamburg um knappe sechs Sekunden verpasst. Selbst, dass er seinen Mentor Ben Parkes am Samstag noch beim Einlaufen getroffen hatte, brachte nix. „Ich habe von Anfang an keinen Punsh gehabt“, bilanzierte er nach seinen 3:07:35 h. Das zeigen auch seinen Zwischenzeiten. Von Beginn an lief er die Kilometer zu langsam. Zwar immer „nur“ um drei oder vier Sekunden, doch das bedeutete zur HM-Marke eine Zeit von 1:30:36 h.

Lief er in Hamburg einen negativen Split, so war dies in Berlin nicht mehr möglich. Schon kurz nach der HM-Marke schwanden merklich die Kräfte und die Motivation, die 5KM-Splits sprechen Bände: 4:25 min/km, 4:28 und 4:35, am Ende gar eine 4:50. „Vielleicht lag es an meiner Erkältung von Anfang der Woche. In den letzten Trainings war ich nicht zu hundert Prozent fit. Für das Ergebnis habe ich zu viel Energie in die Vorbereitung gesteckt. Es ist weit entfernt von dem, was ich mir vorgestellt habe.“ Am Ende landete er auf Platz 652 in der M35 und 2913 im Gesamt-Ranking.

Ein Marathon der anderen Art erlebten Daniela Neumeyer und Manuel Kölker. Während Daniela wegen Knieprobleme nur von der Seite supporten konnte, schaute Manu im Rahmen einer Kultur-Reise an der Strecke vorbei.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: