50 Shades of Mud, Eifler Südwand oder Stairway to Heaven – mit diesen Namen werde ich mich am Samstag beschäftigen. Und ja, die Lust an dieser Beschäftigung hält sich in Grenzen, denn die Namen deuten schon darauf hin, um was es geht: Der Strongmanrun am Nürburgring. Jenes ekelhafte Rennen, das einen in Matsch und Wasser drängt, während nebenbei noch 24 Kilometer gelaufen werden müssen. Was den Lauf deutlich von ähnlichen Rennen unterscheidet, die zwar einen gleichen Ansatz verfolgen, die Teilnehmer aber lediglich über fünf, zehn oder fünfzehn Kilometer schicken. 24 Kilometer sind für mich natürlich keine besondere Aufgabe, doch dabei noch zweimal die 17 Hindernisse zu überwinden, wohl. Und wenn ich mir die Hindernisse so anschauen, hat sich da in den vergangenen Jahren einiges getan. So nach dem Motto „Noch härter, noch stärker“ – aber wie heißt es so schön bei Fisherment? Sind sie zu stark, bist du zu schwach!
Naja, zu schwach werde ich nicht sein, aber das Ergebnis kenne ich schon jetzt. „50 Shades of Mud“, Hindernis eins, zwingt einen in den Schlamm, der knieend durchrobbt werden muss. Da meine Wunde aus Boston noch nicht verheilt wird, heißt es also schon ab da: BLUT! 😉 Und wenn das Knie halten sollte, ist es ein paar Meter später dann erst recht offen. „Knie mands Land“: Auf die Knie, an Elektrofäden (zwölf Volt) vorbei krabbeln und Reifenfelder und Strohballen überwinden – nee, ist klar.
Zu verdanken habe ich den Spaß übrigens meinem guten Buddy Christian, mit dem ich einst das Team Fleischpeitschen-Attacke bildete. Danke, du Hehlen! Es ist für uns nach 2011 die zweite gemeinsame Teilnahme an dem Spektakel. Zwar hatten wir verdammt viel Spaß, aber auch eine Menge Frust. Wir und die knapp 9000 Starter standen mehr, als dass wir rannten, kletterten oder schwammen. Denn Strecke und Teilnehmerzahl harmonierten nicht, ständig hieß es anstehen. Allein am ersten Hindernis warteten wir zehn Minuten, wie ich damals im Volksfreund geschrieben hatte (http://www.volksfreund.de/nachrichten/sport/laufen/berichte/Berichte-Wasser-Matsch-und-Hindernisse;art165506,2755704). Das führte natürlich nicht nur zu grottigen Zeiten (die eigentlich nebensächlich waren und sind), sondern auch zu einer Menge Frust. Für mich ein Grund, weswegen ich ab da große Umwege um diese Art von Rennen machte. Was mich dennoch beim Blick auf 2011 schmunzeln lässt: Sieger war Florian Neuschwander in 1:21, wir kamen in bitteren 2:43 ins Ziel. Hinter so Koriphäen wie zB Micky Föhde. OMG…Gruselig auch die Fotos von damals…wie sahen wir denn aus??? http://fotos.volksfreund.de/galerie/cme216791,1977203.html#1977203

Doch aus den Fehlern haben die Macher gelernt, mehrfach wurde die Strecke geändert, so dass es nicht mehr zu solchen Szenen kommen soll. Allein Hindernis eins ist nun ein gutes Stück vom Start entfernt, so dass sich das Feld bis dahin etwas entzerren kann. Hier gibt es übrigens eine schöne Übersicht über die Strecke: http://www.fishermansfriend.de/strongmanrun/nuerburgring-2/streckenplan-2015
Die Vorbereitung für den Lauf verlief für uns beide übrigens bombig. Chris hat gerade einige Wochen Thailand hinter sich und sich dort mit einer Muschel den Fuß aufgerissen. Und bei mir pingt das Knie noch immer, immerhin konnte ich nach Boston erst drei entspannte Läufe über maximal zwölf Kilometer absolvieren. Läuft 😉