Ein Logo ist heilig, es zu verändern mehr als eine heiße Kiste. Nahezu jede große Firma kann davon ein Lied singen. Selbst ein kleines Facelift wird argwöhnisch vom Kundenstamm betrachtet, man denke nur einmal kurz an das neue Aldi Süd-Logo, das sich eigentlich kaum vom alten unterscheidet.
Und doch war da der Wunsch, nach zehn Jahren mal etwas neues auszuprobieren. Und es war wie eine Fügung, dass Manu, Vorsitzender der Seidenraupen, eines Tages bei „Natürlich Bettinger“ ein Flyer einer ihm nicht bekannten Design-Agentur ins Auge stach. Nicht, weil dieser besonders deutlich ausgelegt oder riesengroß war, sondern weil er mit einer ganz eigenen Sprache auf sich aufmerksam machte.
Der Flyer gehörte zu Actionliner Designs, einer, gerade im Radsport-Bereich, renommierten Agentur aus Süddeutschland. Inhaber ist Bo Krauß, dessen Onkel eben der Inhaber von „Natürlich Bettinger“ ist. „Ich arbeite seit 2003 in Bad Waldsee in der Nähe von Ravensburg und dem Bodensee nicht nur für die Sportbranche als freiberuflicher, ausgebildeter Grafik-Designer und Illustrator“, sagt Bo, zu dem Manuel schließlich den Kontakt suchte.
Bo: „Als ich den Auftrag für das Re-Design des Seidenraupen-Logos erhielt, freute ich mich, denn durch meinen Onkel war ich auch schon einmal in Krefeld zu Besuch. Somit war die Stadt gar nicht mehr so weit weg vom Bodensee. Als Designer steht für mich an erster Stelle, mich mit der Geschichte der Seidenraupen, den bisherigen Logos und dem bisherigen und bestehenden optischen Auftritt vertraut zu machen. Ebenso mit der Stadt, den Symbolen und der Geschichte der Stadt. So ging es in ersten Versuchen grafisch erst über einen Falter zu einer neuen Raupe, noch stark im Comic-Stil gehalten. Auch die Schriftart-Vorschläge waren noch recht wild.“
„In der Tat hatten wir einige Bedenken, was die ersten Entwürfe anging. So richtig fühlten wir uns noch nicht verstanden“, schildert Manu die ersten Schritte. Nach einigen Telefonaten und WhatsApps war aber klar, wohin die Reise gehen sollte. Manu: „Es war wie ein Prozess.“ Auch Bo erinnert sich: „Nach Besprechung dieser Entwürfe war klar, es sollte etwas weitaus schlichteres, eleganteres und moderneres her.“
Manu: „Über viele weitere Entwürfe, die in die gewünschte Richtung gingen, näherten wir uns bald an. Fest stand allerdings für uns, dass die Raupe aus dem ersten Logo auch im neuen einen Platz finden soll.“ Gar nicht so einfach, wie die Ideen von Bo zeigen.
Bo: „Wir entschieden uns, die bisherige orangene Raupe beizubehalten, sie aber einerseits komplett neu zu entwerfen und andererseits dennoch den Wiedererkennungseffekt beizubehalten. Ebenso überarbeitete ich den Schriftzug Seidenraupen komplett und gestaltete ihn so, dass ein wirklicher Logo-Effekt entsteht.“
Hören wir am kommenden Dienstag, was sich Bo beim neuen Logo noch alles gedacht hat. Dann nämlich zeigen wir es erstmals der Öffentlichkeit.
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