Nepal – dort ist das Dach der Welt, hier stehen die höchsten Berge unserer Erde. Seidenraupe Lisa Hahn hat das Land kürzlich bereist und nimmt uns mit ihrem Reisebericht auf eine spannenden Ausflug mit. Insgesamt gibt es elf Teile, die immer mittwochs online gehen. Hier folgt nun der letzte Teil.
Teil 11: Die Rückkehr
Die Bilanz der ersten Tage danach: minus 7 Kilo, 3 graue/taube/angefrorene Zehen und die Lamblienruhr – schlimme Durchfälle ausgelöst durch Dünndarmparasiten, die man sich als Europäer in Entwicklungsländern gerne einmal einfängt.

Ich war, rein körperlich gesehen, in keiner besonderen Verfassung. Und ich war traurig. Darüber dass diese Tour, von der ich 3 Jahre lang immer wieder geträumt hatte, jetzt in der Rückschau doch so schnell vorbei gegangen ist. Und gleichzeitig habe ich mich im Leben selten so sehr über „die ganz normalen Dinge“ des Alltags (in Deutschland) gefreut: eine weiche Matratze abends mit einer frisch bezogenen, dicken Daunendecke, eine Toilette und nach Belieben eine warme Dusche oder ein warmes Bad, die Vielfalt an Lebensmitteln, meinen täglichen Espresso…. Die Liste lässt sich sehr lange fortführen.

Aber wenn das alles nach ein paar Tagen/Wochen abgeklungen ist, dann bleiben da diese ganzen unglaublichen Eindrücke und Erinnerungen. Wenn ich an den Himalaya denke, muss ich lächeln. Ich höre die Glocken von den Yak- und Muli-Karawanen, ich sehe die Ama Dablam (wunderschön), den Everest und den Lhotse (gewaltig) vor mir, ich erinnere mich an den Geschmack der unterschiedliche Dhal Bhat Variationen. Oder daran, wie ich mit Gabriel in einer absolut klaren Nacht raus gegangen bin, um Sterne zu gucken und wir wegen der nicht vorhandenen Lichtverschmutzung die Milchstraße sehen konnten – so unfassbar schön. Oder an die wildfremde Inderin vom Nebentisch, die mich an meinem mentalen Tiefpunkt (nach einer Stunde stillem Weinen in der Lodge nach dem Abstieg vom Kala Patthar) einfach in den Arm genommen hat und gesagt hat, dass ich den Rest noch schaffen werde.

Was bleibt, sind ganz, ganz viele positive Gefühle und der dringende Wunsch noch einmal nach Nepal zurückzukehren.