Mach es gut, lieber Gerd


Mit Bestürzung haben wir vom viel zu frühen Tod von Gerd Zinkewitz erfahren. Er ist am 30. Juni im Alter von nur 48 Jahren verstorben. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und der Familie.

Gerd (links) und Manu beim 4Trails 2013.

Erstmals haben wir (also Henne, Eva und ich) Gerd beim Transalpine-Run 2012 kennengelernt, was quasi ja auch die Geburtsstunde der Seidenraupen war. Für uns war es damals der Einstieg ins Trailrunning, Gerd hatte da schon ein paar mehr KM im Gebirge in den Knochen. Doch darauf kam es ihm nicht an – ebenso wenig wie auf irgendwelche Top-Platzierungen. Er wollte einfach nur rennen und Spaß dabei haben – nicht mehr und nicht weniger. Dass er dabei unaufhörlich erzählte, gehörte zu seinem Naturell. Er brabbelte und brabbelte und hörte einfach nicht auf 😉 Er war ohne Zweifel einer der Läufer, die uns auch nach dem TAR2012 im Kopf blieben.

Das hatte auch folgenden Grund: Als er nach der vierten Etappe verletzungsbedingt aussteigen musste, hätte er frustriert die Sachen packen und abreisen können – was durchaus verständlich gewesen wäre. Doch Gerd dachte nicht einmal daran. Er feuerte seinen Laufpartner Jürgen, aber auch jeden anderen Läufer an. Den Kopf in den Sand stecken, das kam für ihn nicht in Frage. Im Ziel erzählte er dann von seinen großen Plänen, uns alle in einem Team vereinen zu wollen. Einen großen Sponsor würde er schon finden.

Nur ein Jahr später trafen wir (in dem Fall dann Eva und ich) Gerd dann beim 4Trails wieder. In meinem Fazit (https://seidenraupen.org/2013/07/17/4trails-das-fazit/) schrieb ich damals “ An der nächsten Verpflegungsstation traf ich auf Gerd, der ebenfalls beim TAR dabei war. Wir blieben bis zum Ziel zusammen bzw. auf Tuchfühlung und quatschten ein wenig, was ganz gut war. Alleine den Berg rauf oder runter, das merkte ich schnell, ist die ganze Sache trotz schöner Aussichten verdammt langweilig.“ Quatschen – ja, da war es wieder, das war Gerds Element. Stets voller guter Laune, immer einen Spruch auf den Lippen, dabei aber grundehrlich und positiv verrückt. Auch dieses Rennen beendete er nicht, nach Etappe drei war Schluss.

Ich bin mir nicht sicher, ob dies tatsächlich unser letztes Treffen war, denn irgendwie hatte oder habe ich das Gefühl, Gerd hier und da auch danach getroffen zu haben. Ob es bei Wettkämpfen oder zum Beispiel bei Revier-Guides war? Puh, keine Ahnung. Vielleicht war es auch einfach nur in den sozialen Netzwerken??? Wie auch immer, hatte es Gerd geschafft, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Umso trauriger ist es, nun von seinem viel zu frühen Tod zu erfahren. Einer, der so viel Power, so viel Energie hatte, der es trotz des eigenen Scheiterns verstand, andere mitzureißen – FUCK. Mit ihm verliert die Trail-Familie auf jeden Fall einen Großen. Mögen wir uns irgendwann noch einmal sehen und dann wieder ein paar KM zusammen laufen. Auf denn!

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